05.05.22

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Natürliche Methoden und Futtermittel gegen Zecken

Letztes Mal haben wir über die Wirksamkeit von Ölen und natürlichen Sprays gegen Zecken gesprochen. Wenn du den Blogartikel verpasst hast, kannst du ihn hier nochmal nachlesen.

Jeder, der ein Haustier hat, wird im Moment in den sozialen Medien von der Werbung für all die Snacks, die Zecken vertreiben sollen, verfolgt. Klingt doch herrlich: Ein paar Leckerli füttern und damit keine Angst mehr vor Zecken haben. Manche dieser Zusätze bergen jedoch eine richtige gesundheitliche Gefahr für deine Fellnase. Wir bei Puja stellen keine Snacks her, die angeblich eine zeckenabschreckende Wirkung haben sollen. Um den Effekt sicher nachzuweisen, müssten wir einen Tierversuch durchführen, welchen wir aus Liebe zum Tier grundsätzlich ablehnen.



Knoblauch zur Zeckenabwehr?

Die Fütterung von Knoblauch soll eine abwehrende Wirkung gegen Zecken haben. Bei Tieren, die Schweiß produzieren, wozu unsere Hunde und Katzen nicht zählen, ändert sich die Zusammensetzung des Schweißes tatsächlich, wenn man richtig viel Knoblauch zu sich nimmt. Es konnte auch ein Effekt gegen Zecken beim Menschen nachgewiesen werden, allerdings nur in hoher Dosis, und damit auch nur eine Reduktion der Zeckenstiche, kein Ausbleiben.
Was allerdings auf der anderen Seite durchaus bewiesen ist, ist die Giftigkeit des Knoblauchs für Hunde und Katzen. Gerne wird als Argument gebracht, dass die toxische Dosis bei 5-8 Zehen pro Tag läge und man ja gar nicht so viel füttern würde. Das mag korrekt sein, allerdings darf man nicht vergessen, dass Knoblauch vom Hunde- und Katzenkörper nie gut verstoffwechselt werden kann, vollkommen egal, ob man 1 g oder 100 g füttert. Je größer die Menge, desto größer wird das Problem für den Körper und irgendwann wird es klinisch relevant, d.h. Vergiftungserscheinungen treten ein.
Eine kleine Menge greift aber durchaus auch die roten Blutkörperchen an, verringert sie in ihrer Anzahl. Das ist dann erstmal gar kein Problem, solange kein zweiter Faktor den Körper trifft. Wie bereits erwähnt, können Zecken Babesiose übertragen. Eine Krankheit, die die roten Blutkörperchen angreift. Kann es da wirklich sinnvoll sein, den Körper schon von vornherein zu schwächen, indem man etwas füttert, das die roten Blutkörperchen angreift? Noch dazu, wo keinerlei Effekt gegen Zecken nachgewiesen werden kann.


Fazit: Die Fütterung von Knoblauch bringt keinen Effekt für die Zeckenabwehr, stellt aber eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit deiner Fellnase dar.


Zistrose gegen Zecken?

Zistrose ist eine Blüte, der eine mannigfaltige Wirkung nachgesagt wird. Allem voran soll sie das Immunsystem stärken. Sie ist aber auch der ganz neue Trend in der Zeckenprophylaxe. Leider gibt es keinerlei Studien, die einen Effekt wissenschaftlich nachweisen. Auf der anderen Seite enthält die Zistrose zumindest auch keine Inhaltsstoffe, die für Hunde oder Katzen schädlich sein dürften.

Fazit: Ob Zistrose gegen Zecken hilft, ist nicht nachgewiesen. Man kann sie gerne füttern getreu dem Motto „Hilft’s nix, schad’s nix!“, verlassen sollte man sich jedoch nicht darauf, dass sie einen totalen Schutz gegen Zecken bietet.