17.11.22

winter blog 4

Durch die kalte Zeit mit dem Hund

Die Wintermonate sind die kalten Monate. Während es für uns selbstverständlich ist, dass wir uns in Winterjacken, Thermohosen und Mützen packen, kommt bei Hunden jedes Jahr aufs Neue die Thematik auf, ob ein Mantel notwendig ist oder nicht. Gerade auf den sozialen Medien führt dies häufig zu hitzigen Diskussionen.

Fakt ist, je kleiner der Hund ist, desto größer ist die Körperoberfläche im Verhältnis zum Körpergewicht. Je größer dieses Verhältnis ist, desto höher ist der Verlust von Wärme über die Haut.
Aus diesem Grund frieren kleine Hunde viel schneller und leichter als große Hunde.



Ebenfalls ein wichtiger Faktor für die Kälteresistenz ist die Unterwolle. Diese bestimmt, wie gut der Körper isoliert wird. Aber Achtung, die Fellmenge allein kann hier trügen. Manche Langhaarhunde haben kaum Unterwolle und verlieren daher trotz ihres Fells viel Wärme über die Haut.

Wie erkenne ich denn, ob mein Hund einen Mantel braucht?
Zunächst einmal natürlich daran, ob der Hund zittert. Einem zitternden Hund – sofern er nicht gerade aufgeregt ist – ist kalt. Er braucht einen Mantel. Aber auch andere Symptome können ein Anzeichen von Kälte sein: plötzlich vermehrtes Ziehen an der Leine, totale Verweigerung des Gassigehens, Rundmachen des Rückens oder ununterbrochenes Rennen. Hier ist es wichtig als Besitzer auf jegliche Anzeichen zu achten.

Wenn man zu dem Schluss gekommen ist, dass der eigene Hund einen Mantel braucht, ist die nächste wichtige Entscheidung die Wahl des Mantels. Sehr viele Mäntel, Pullis und Overalls dienen vor allem der modischen Ausstaffierung des Hundes und dem Auge des Besitzers, nicht aber dem Wohl des Hundes. Natürlich schützt ein modischer Strickpulli mit Strasssteinchen oder ein einfacher Überwurf mit Pelzkragen besser als gar kein Mantel, wirklichen Schutz vor der Kälte bieten sie dennoch nicht.

Die ersten Kriterien bei der Auswahl sind Passform und Größe, ein guter Mantel muss natürlich auch richtig sitzen, damit er nutzt. Dafür lohnt es sich, in einen sehr gut sortierten Hundemarkt zu fahren, um verschiedene Modelle anzuprobieren. Besonders wichtig ist auch, dass der Mantel eine optimale Isolierung erzielt. Gute Mäntel haben hierfür eine isolierende Innenschicht, eine wärmende Mittelschicht und eine wasserabweisende Außenschicht. Gute Hundebekleidung ist leider nicht billig und selten modisch, aber es geht um das Wohlbefinden deines Hundes und er wird dir die Entscheidung für einen funktionalen Mantel danken.



Selbst wenn ein Hund im Freilauf keinen Mantel braucht, benötigt er vielleicht einen, wenn längere Zeit an der Leine gegangen wird oder wenn er im Auto warten muss.
Beispielhaft sind dafür vor allem Dienst-, Rettungs-, aber auch Sporthunde zu nennen.
Nicht nur das Eindecken bei Wartezeiten ist hier wichtig, sondern vor allem auch das Aufwärmen. Kalte Muskeln verletzen sich leichter. Gerade im Winter sollte man daher den Hund mit gezielten Übungen vor jeder sportlichen Betätigung langsam aufwärmen. Hierfür empfiehlt es sich, den Hund zunächst fünf Minuten an der kurzen Leine im Schritt zu führen. Danach kann man größer und kleiner werdende Kreise gehen (Richtungswechsel nicht vergessen!) und auch kleine Tricks einbauen wie Slalom durch die Beine. Das wärmt die kleineren Muskelgruppen auf. Auch Positionswechsel, also vom Sitz ins Platz ins Steh zurück ins Platz etc. eignen sich sehr gut für das Aufwärmtraining.

Auch wenn das Aufwärmen besonders wichtig nach längeren Wartezeiten im Kalten ist, empfiehlt es sich auch, den Hund am Anfang jedes Gassigangs aufzuwärmen. Die ersten zehn Minuten sollte man ruhig an der Leine gehen. Mit aufgewärmter Muskulatur lässt es sich dann auch gleich viel besser toben.
Einem herrlichen Winterspaziergang für alle Zwei- und Vierbeiner steht dann nichts mehr im Weg.